Botulismus
Der Name Botulismus leitet sich vom lateinischen Wort „botulus“ für Wurst ab, da die ersten Todesfälle beim Menschen nach dem Verzehr kontaminierter Wurst (Lebensmittelvergiftung) vorkamen. Botulismus ist eine Vergiftung, die durch das Bakterium Clostridium botulinum hervorgerufen wird.
Im Boden liegen die Bakterien in einer besonderen Form vor, den so genannten Sporen. Diese Sporen sind äußerst widerstandsfähig gegen äußere Einflüsse wie Hitze, Frost oder Austrocknung. Beim auskeimen der Sporen wird das Botulinum-Neurotoxin (BoNT) – eines der tödlichsten Gifte der Welt freigesetzt. Es löst schwere Nervenstörungen aus, die zum Tod führen können.
Das Clostridium botulinum vermehrt sich rasch in Tierkadavern – schon Jungtiere, selbst ein toter Vogel in der Silage schafft dafür ideale Bedingungen. Die Botulinum-Toxine gelangen mit dem Futter in den Körper unserer Nutztiere und werden dann über die Darmwand in den Blutkreislauf eingeschleust. Dort schädigen sie das periphere Nervensystem und blockieren die Reizübertragung von den Nerven auf die Muskelzellen.
Bei der „typischen Verlaufsform“ des Botulismus, werden Lähmungserscheinungen beobachtet. Zunächst treten diese am Kopf auf. Die Zunge hängt heraus, es gibt Kau- und Schluckbeschwerden sowie vermehrtes Speicheln. Später greift die Lähmung auf die gesamte Körpermuskulatur über, was schließlich zum Atemstillstand und zum Tod des Tieres führt.
Die „atypischen Verlaufsform“ des Botulismus zeigt einen langsameren, weniger heftigen Verlauf. Bei dieser untypischen Verlaufsform des Botulismus sind vereinzelt Heilungen möglich. Eine weitere Krankheitsform ist die viszerale Form. Diese ist relativ unerforscht und deshalb schwierig zu diagnostizieren. Ebenso ist eine genaue Abgrenzung zu anderen Krankheiten schwer möglich.